Die Bürde der Selbstzerfleischung

Über einen schweren Linke-Wahlkampf im Nordosten

Mecklenburg-Vorpommern ist ein schönes Land. Doch dort zu leben und zu arbeiten, wo andere ob der landschaftlichen Vorzüge ihren Urlaub verbringen, ist nicht nur ein reines Vergnügen. Nach wie vor lasten auf dem Nordosten und deren zum größten Teil im ländlichen Raum ansässigen Bevölkerung infrastrukturelle Defizite, die Folgen der Niedriglohnland-Politik, die vergleichsweise schwache Wirtschaftskraft... Die Coronakrise hat zusätzlich einiges dazu getan, die Probleme nicht geringer werden zu lassen.

Nach den Landtagswahlen im Herbst warten also eine Menge großer Herausforderungen auf die neue Regierung. Der will dann auch die Linkspartei angehören und unter anderem für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen – die Land und Menschen weiß Gott gut gebrauchen könnten. Doch für all das braucht es ein gutes Wahlergebnis, und das ist trotz der unbestreitbaren Notwendigkeit einer sozialeren Politik alles andere als ein Selbstläufer. Die Linke wird darum kämpfen müssen. Klar, gegen den politischen Gegner. Aber als ob das nicht schon reichen würde, nun auch noch gegen das katastrophale Bild der Selbstzerfleischung, das Teile der Partei anderswo abliefern.

Wo bleibt der »Aufbruch Ost«? Unser Autor sieht Sachsen-Anhalts Linke nach der Wahl in der Pflicht

Wird dieser Streit nicht schleunigst beendet, dürfte es wahrlich schlecht stehen um die Linken-Bestrebungen eines Politikwechsels für den Nordosten.

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