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Zu neuen Ufern

Der Kieler SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner will in den Bundestag

  • Dieter Hanisch
  • Lesedauer: 2 Min.

Er gehört zu den bekanntesten Gesichtern der SPD. Nun gibt es eine weitere Veränderung: Ralf Stegner zieht es in den Bundestag. Zum 1. Juli gibt er nach über 13 Jahren den Fraktionsvorsitz im Kieler Landtag auf. Als Nachfolgerin wurde am Dienstag Serpil Midyatli gewählt, die den Pfälzer im Norden bereits 2019 als Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein abgelöst hatte und das neue starke Gesicht der Partei ist.

Der 61-Jährige bewirbt sich im Wahlkreis Pinneberg um das Direktmandat seiner Partei für den Bundestag, hat sich auf der Landesliste aber auch mit Platz 3 eine Position gesichert, die ihm einen Einzug ins nächste Bundesparlament garantiert. Er hat dabei das bundespolitische Urgestein Bettina Hagedorn hinter sich gelassen, die laut aktuellen Umfragewerten um ihre Berlin-Karriere bangen muss. Im August und September folgen für den Bordesholmer (Kreis Rendsburg-Eckernförde) die letzten Plenarsitzungen in Kiel, ehe er die landespolitische Bühne verlässt. Der Abschied falle schwer, gibt Stegner zu, dessen täglicher Twitter-Musiktipp zu einem nicht mehr wegzudenkenden Tweetritual geworden ist.

Stegner hat seit 1990 politisch Pflöcke in Schleswig-Holstein eingeschlagen. Auch beim politischen Gegner zollt man dem »roten Rambo« Respekt für seine rhetorische Beredtheit. In Talkshows war und ist er deshalb gern gesehener Gast. 1990 holte ihn der damalige Sozialminister Günther Jansen als Pressereferent an seine Seite. Das war der Einstieg in die Landespolitik, die ihm fortan Staatssekretärsämter im Sozial- (1996) und Bildungsministerium (1998) bescherte. 2003 war er Finanzminister, ab 2005 Innenminister. Von 2007 bis 2019 stand er der Landes-SPD vor. Als Vizebundesvorsitzender gehörte er von 2014 bis 2019 auch dem Spitzengremium der Partei an. Nun heißt es für ihn: auf zu neuen Ufern. Seine Rolle im Bundestag wird sich finden. Insbesondere sagt er der AfD den Kampf an. Er will helfen, die Demokratiefeinde zu entzaubern.

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