Ein Stigma, gefährlich wie Viren

Ulrike Henning zu den Herausforderungen am Welt-Hepatitis-Tag

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Kampf gegen Hepatitis-Erkrankungen läuft in der Regel unter dem Radar der Öffentlichkeit. Die verschiedenen Formen der viralen Leberentzündung bleiben vergleichbar unbemerkt. Zu den recht unspezifischen Symptomen gehören Müdigkeit und Abgeschlagenheit, die typische Gelbfärbung von Augen und Haut tritt nicht immer auf. An diesem Mittwoch soll die Aufmerksamkeit ebenso auf die vielen unnötigen Ansteckungen mit Hepatitis-Viren weltweit gerichtet werden wie auf noch vernachlässigte Test- und Behandlungsprogramme.

Nun steht man im Kampf gegen diese Viren nicht völlig hilflos da: Gegen einige gibt es Impfungen, gegen die Hepatitis-C-Viren sogar Medikamente. Diese sind allerdings noch teuer: Ein Behandlungszyklus von 12 Wochen muss in deutschen Apotheken mit mindestens 26 000 Euro bezahlt werden. Außerdem kann getestet werden. Systematisch erfolgt letzteres noch nicht. Deshalb bietet hierzulande zum Beispiel die Aidshilfe vielerorts nicht nur Informationen an, sondern auch kostenlose Tests.

Die relative Unsichtbarkeit der viralen Leber-Entzündungen könnte auch damit zu tun haben, dass sie unter Drogenabhängigen oder Gefangenen besonders verbreitet sind - ein inakzeptables Stigma.

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