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Karrierebewusst
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will nach Berlin
Hubert Aiwanger hat von Bayern aus den Bundestag ins Visier genommen. Sollten seine Freien Wähler bei der anstehenden Bundestagswahl über die Fünf-Prozent-Hürde kommen, will der 50-Jährige sein Amt als Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident des Freistaats aufgeben. Die Bundesvereinigung der Freien Wähler hat ihren Vorsitzenden am Wochenende zu ihrem Spitzenkandidaten gewählt, wie sie am Montag mitteilte.
In »Quer«, der wöchentlichen Satiresendung des Bayerischen Fernsehens, wird Aiwanger immer als geduldeter Partner von Ministerpräsident Markus Söder dargestellt, an einem kleineren Nebentisch sitzend und mit Lastautos und Baukränen spielend. Die Medien porträtieren ihn gern als eher provinziellen Landespolitiker, wozu sein stark regional geprägter Dialekt beitrug. Doch dieses Bild verdeckt, dass Aiwanger seit Jahren konsequent an seiner politischen Karriere und der bundesweiten Etablierung der Freien Wähler als ernstzunehmende politische Kraft arbeitet.
In Bayern wurde aus diversen einzelnen Wahlinitiativen mit vorwiegend lokalen oder regionalen Themen, bei denen die FW - von konservativer Seite - der CSU-Mehrheit Paroli boten, eine auch im Landtag erfolgreiche Partei, die es nun auch auf Bundesebene versucht.
Noch reicht es dafür aber nicht. Aktuellen Umfragen zufolge würden zwar im Moment sechs Prozent der bayerischen Wähler die Partei in den Bundestag wählen, doch bundesweit liegen sie deutlich unter fünf Prozent. Jetzt will Aiwanger in den Gefilden der CSU wildern: Deren Kandidaten kämen ohnehin alle über die Erststimme in den Bundestag, argumentiert er.
Sein Appell an die Union: »Seid mal solidarisch, gebt uns die Zweitstimme.« Dann, hofft der Politiker, müsse man sich vielleicht bald nicht mehr mit den Grünen herumärgern. Söder warnte demgegenüber vor einer Zersplitterung des bürgerlichen Lagers.
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