Rechte Spuren

Stephan Maninger hatte enge Verbindungen zur »Neuen Rechten« und lehrt an der Bundespolizeiakademie

Das im Jahr 2000 gegründete Institut für Staatspolitik (IfS) ist als »Denkfabrik« der »Neuen Rechten« bekannt. Die von ihm ausgehenden Gefahren hat mittlerweile auch der Verfassungsschutz erkannt. Im Mitte Juni veröffentlichten Bericht des Geheimdienstes ist dem IfS erstmals ein eigenes Kapitel als »Verdachtsfall« gewidmet. Und Behördenchef Thomas Haldenwang betonte, Einrichtungen wie das IfS bereiteten den »Nährboden für rechtsextremistische Gewalt«.

Nun haben Journalisten ermittelt, dass einer der Mitgründer des IfS, der Politologe Stephan Maninger, seit fast 20 Jahren an der Fachhochschule des Bundes unterrichtet, seit 2009 im Fachbereich Bundespolizei. 2019 wurde er dort zum Professor für Sicherheitspolitik berufen. Er sei auch für die Ausbildung von Kräften der Spezialeinheit GSG 9 zuständig, heißt es in einem zuerst im Magazin »BuzzFeed News« veröffentlichten Beitrag.
Wie die meisten IfS-Gründer war der in Südafrika aufgewachsene Maninger jahrelang Autor der Wochenzeitung »Junge Freiheit« und anderer neurechter Medien.

Promoviert hat er in Johannesburg 1998 mit einer Arbeit über den »Volkstaat« als »Regulator ethnischer Konflikte«. Der »Volksstaat« war die Idee eines burischen Separatstaates, propagiert von rechtsgerichteten Vertretern der vom Apartheidregime privilegierten Buren nach dessen Ende 1994. Maninger trat 1994 auch als Pressesprecher der separatistischen burischen »Afrikaaner Volksfront« in Erscheinung.

Die Bundespolizei war über die Vergangenheit des 54-Jährigen bislang nicht informiert, trotz Sicherheitsüberprüfung durch den Verfassungsschutz. Nun will man noch einmal genauer hinschauen. Maninger ließ durch seinen Anwalt mitteilen, er sei aus dem Verein, der hinter dem IfS steht, schnell wieder ausgetreten. Er habe keinerlei Erinnerung mehr an seine Zeit dort. Rassistische Konzepte teile er nicht.

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