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Alarmstufe Rot

Peter Steiniger über die Waldbrände und das Risikogebiet Portugal

In großen Teilen Südeuropas lodern die Flammen. Italien, die Türkei, Albanien, Nordmazedonien und Griechenland sowie Mittelmeeranrainer Algerien rufen wegen des Notstands nun die EU zur Hilfe. Und weitere Regionen sind bedroht.

Die Waldbrände sind ein Naturphänomen, das von der Sommerhitze angetrieben wird. Ausgelöst werden sie in neuerer Zeit meist vom Menschen und sie treffen auf eine Umwelt, die der Mensch radikal beeinflusst hat. Die Folgen des Klimawandels und politischer Entscheidungen führen zu Katastrophen. Auch die iberischen Länder sind mit dem Problem wiederkehrender Waldbrände konfrontiert. In Portugal ist das flammende Inferno von 2017 mit Dutzenden Toten und großen Zerstörungen noch in unguter Erinnerung. Aktuell ist die Lage gespannt: Weite Teile des Hinterlandes, 14 Distrikte von Trás-os-Montes im Nordwesten über die Serra da Estrela und das Alto Alentejo, aber auch Teile der Algarve im Süden, sind jetzt auf der höchsten Risikostufe.

Besonders schlimm gewütet hatte das Feuer damals beim mittelportugiesischen Städtchen Pedrógão Grande. Auch vier Jahre später warten die Menschen dort auf versprochene Hilfen. Maßnahmen zur Vorbeugung kommen nur langsam voran, wie die Bekämpfung des Eukalyptus, der anderen Pflanzen buchstäblich das Wasser abgräbt und wie Zunder brennt. Der Anbaustopp für die Bäume, die profitable Biomasse für die mächtige Zelluloseindustrie liefern, bremst das Problem nur.

Diese Lage hat die Binnenmigration in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Hinterland in die großen Städte an der Küstenlinie verschärft. Zurück bleiben eine ausgedünnte und überalterte Bevölkerung und eine schwache Infrastruktur. In die Brandbekämpfung wurde lange zu wenig investiert. Wo die Land- und Fortwirtschaft aufgegeben wurde, wächst schnell leicht entzündliches Strauchwerk. Eine andere Waldwirtschaft ist nötig, bessere Perspektiven für die Menschen hier dienen auch der Natur.

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