- Politik
- Sozialdemokraten in Schweden
Klare Favoritin: Magdalena Andersson
Magdalena Andersson könnte in Schweden Stefan Löfven beerben
Offiziell hat sie ihre Kandidatur noch nicht erklärt, aber alle Finger in ihrer Sozialdemokratischen Arbeiterpartei zeigen auf die Finanzministerin. Nun hat sich auch der gewichtige Parteibezirk Göteborg für Magdalena Andersson als künftige Vorsitzende ausgesprochen. Damit sollten die Weichen für den Parteitag Anfang November gestellt, eine Mehrheit der Delegiertenstimmen dort sollte ihr sicher sein. Von Stefan Löfven, der seinen Rückzug als Parteichef und als Regierungschef angekündigt hat, übernimmt seine 54-jährige Nachfolgerin in beiden Ämtern kein leichtes Erbe. Die politischen Zugeständnisse der Sozialdemokraten an den Wirtschaftsliberalismus haben das Profil der Partei, die gemeinsam mit den Grünen eine Minderheitsregierung stellt, geschwächt. Beim Kunststück, bis Mitte November einen neuen Haushalt auf die Beine zu stellen, der sowohl von Linkspartei wie Zentrum im Reichstag akzeptiert wird, ist sie ohnehin eine Schlüsselfigur. An Selbstbewusstsein für beide Jobs mangelt es ihr nicht.
Geboren wurde Andersson 1967 in Uppsala, wo sie das traditionsreiche Gymnasium Katedralskolan besuchte. Dort schloss sie sich auch der sozialdemokratischen Jugend SSU an. Ihre Freizeit widmete sie dem Leistungssport, sie war eine erfolgreiche Schwimmerin. 1992 machte Andersson an Stockholms Handelshochschule ihren Magister in Ökonomie. Von der Politikberaterin brachte sie es zur Staatssekretärin und erwarb sich international einen Ruf als Finanzexpertin. 2014 wurde Andersson für die Provinz Stockholm in den Reichstag gewählt und von Löfven zur Ministerin befördert. Sie steht für einen ökonomisch restriktiven Kurs. Seit Ende 2020 steht sie dem Lenkungsausschuss des Internationalen Währungsfonds vor. Andersson nennt sich selbst siegfixiert; als Chefin ist die verheiratete Mutter zweier Kinder tough. Sollte Andersson die Löfven-Nachfolge antreten, werden ihr die Wähler spätestens im September 2022 ein Zeugnis ausstellen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.