Auf zehn Symptome sollte geachtet werden
Rund um die Alzheimerkrankheit
Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) stellt zehn Symptome vor, die Anzeichen für eine Erkrankung sein können.
1. Gedächtnislücken
Auch Alzheimer-Patienten sowie Menschen mit einer anderen dementiellen Erkrankung sind wahlberechtigt und haben das Recht, bei politischen Wahlen ihre Stimme abzugeben. Darauf verweist die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) im Vorfeld der Bundestagswahl und Landtagswahlen am 26. September 2021.
Sollte bei der Stimmabgabe Unterstützung gebraucht werden, können Angehörige, Freunde oder Pflegepersonen behilflich sein. Diese Person kann auch ein vom Wähler bestimmtes Mitglied des Wahlvorstandes sein. Die Unterstützung bezieht sich aber nur auf die technische Abwicklung der Stimmabgabe (Eintüten und Einwerfen des Stimmzettels in die Wahlurne).
Nicht erlaubt und strafbar ist jede Form der Beeinflussung der Wahlentscheidung der Betroffenen. Diese Entscheidung muss unmittelbar vom Wähler ausgehen. Es ist nicht zulässig, nur aufgrund von Vermutungen in seinem Sinne zu entscheiden oder ein aus der Vergangenheit bekanntes oder vermutetes Abstimmungsverhalten des Wahlberechtigten fortzuführen. Das Wahlrecht ist ein höchstpersönliches Recht und kann deshalb auch nicht durch eine Vollmacht an eine andere Person delegiert oder von einer gesetzlichen Vertretung ausgeübt werden. Auch das Wahlgeheimnis muss von den Helfern gewahrt werden.
Um eine Wahlassistenz in Anspruch zu nehmen, müssen keine ärztlichen Diagnosen oder Atteste ins Wahllokal mitgebracht werden. Die betroffene Person muss zum Ausdruck bringen können, dass eine Hilfsperson gewünscht ist. Auch bei der Briefwahl kann eine Assistenz technische Hilfestellung leisten.
Bis 2019 durften Menschen mit einer umfassenden gesetzlichen Betreuung, einer sogenannten »Betreuung für alle Anliegen«, nicht wählen. Dieser Ausschluss galt auch für Menschen mit einer dementiellen Erkrankung wie Alzheimer. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Januar 2019 entschieden, dass der Ausschluss vom aktiven Wahlrecht für betreute Personen verfassungswidrig ist. AFL/nd
Im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung verschlechtert sich das Kurzzeitgedächtnis mit Auswirkungen auf das tägliche Leben. Betroffene vergessen wichtige Termine, denken nicht daran, den Herd auszustellen oder können ihren Alltag nur noch mit Erinnerungsnotizen organisieren.
Normale altersbedingte Veränderung: Namen oder Verabredungen werden kurzfristig vergessen, später aber wieder erinnert.
2. Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen
Betroffenen fällt es schwer, sich länger zu konzentrieren oder etwas vorausschauend zu planen und umzusetzen. Sie benötigen für vieles mehr Zeit als zuvor. Probleme tauchen beim Kochen oder Backen nach altbekannten Rezepten auf, beim Umgang mit Zahlen oder beim Begleichen von Rechnungen.
Normale altersbedingte Veränderung: Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig anstehen.
3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten
Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden. Routineaufgaben bei der Arbeit werden zum Problem oder die Regeln eines altbekannten Spiels werden nicht mehr erinnert.
Normale altersbedingte Veränderung: Gelegentlicher Hilfebedarf beim Umgang mit anspruchsvollen Alltagsanforderungen, zum Beispiel dem Programmieren des Fernsehers.
4. Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme
Oft können Orte oder Zeitabstände nicht mehr eingeordnet werden. Betroffene vergessen zum Beispiel das Jahr und die Jahreszeit, können die Uhr nicht mehr lesen oder stehen in ihrer Straße und wissen nicht mehr, wo sie sind und wie sie nach Hause kommen.
Normale altersbedingte Veränderung: Sich dann und wann im Wochentag zu irren und es später zu merken.
5. Wahrnehmungsstörungen
Viele Betroffene habe große Mühe, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Schwächen zeigen sich beispielsweise beim Erkennen von Farben und Kontrasten, Lesen oder Wiedererkennen von vertrauten Gesichtern.
Normale altersbedingte Veränderung: Verändertes oder verringertes Sehvermögen, zum Beispiel aufgrund von Linsentrübung.
6. Neue Sprachschwäche
Vielen Erkrankten fällt es schwer, einer Unterhaltung zu folgen und aktiv an einem Gespräch teilzunehmen. Sie verlieren den Faden, benutzen unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme. Auch häufige Wiederholungen können ein Anzeichen sein.
Normale altersbedingte Veränderung: Ab und zu nicht das richtige Wort finden.
7. Verlegen von Gegenständen
Menschen mit Alzheimer lassen häufig Gegenstände liegen oder verlegen sie an ungewöhnliche Stellen. Sie vergessen nicht nur, wo die Sachen sind, sondern auch, wozu sie gut sind. So werden beispielsweise die Schuhe in den Kühlschrank gelegt oder der Autoschlüssel in den Briefkasten geworfen.
Normale altersbedingte Veränderung: Dinge hin und wieder verlegen und dann wiederfinden.
8. Eingeschränktes Urteilsvermögen
Oft verändert sich die Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, zum Beispiel bei der Kleiderwahl (Stiefel im Sommer), beim Umgang mit Geld oder bei der Körperpflege.
Normale altersbedingte Veränderung: Eine unüberlegte oder schlechte Entscheidung treffen.
9. Verlust von Eigeninitiative und Rückzug aus dem sozialen Leben
Viele Betroffene verlieren zunehmend ihre Eigeninitiative und gehen ihren Hobbies, sozialen oder sportlichen Aktivitäten immer weniger nach. Sie bemerken Veränderungen an sich, die sie verunsichern und ziehen sich zurück.
Normale altersbedingte Veränderung: Sich manchmal beansprucht fühlen durch Anforderungen bei der Arbeit, in der Familie oder durch soziale Verpflichtungen.
10. Persönlichkeitsveränderungen
Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund können Folge einer Alzheimer-Erkrankung sein. Auch ausgeprägte Persönlichkeitsveränderungen treten auf, zum Beispiel starkes Unbehagen in fremden Räumen, plötzliches Misstrauen, aggressives Verhalten oder Gefühle von Ohnmacht, Traurigkeit und Rastlosigkeit.
Normale altersbedingte Veränderung: Irritation, wenn geregelte Alltagsabläufe geändert oder unterbrochen werden.
Das Fazit
Wenn eines dieser Anzeichen wiederholt auftritt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es ist wichtig, früh und professionell abzuklären, was der Auslöser der Vergesslichkeit ist, um mögliche Ursachen zu behandeln. Im Falle einer Alzheimer-Erkrankung sollte möglichst frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden. Medikamente, die den Verlauf verzögern können, wirken am besten zu Beginn der Krankheit. AFI/nd
Die Broschüre »Was ist Alzheimer?« bietet einen kompakten Überblick über die Alzheimer-Krankheit. Sie kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf oder telefonisch unter (0211) 86 20 660; Website www.alzheimer-forschung.de/alz.
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