Nazis abhängen

Robert D. Meyer über ein Urteil zur Wahlwerbung vom »III. Weg«

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

An der politischen Ausrichtung der Kleinstpartei »III. Weg« gibt es keine Zweifel: Es sind Nazis. Selbst der sonst rechte Umtriebe verharmlosende sächsische Verfassungsschutz spricht von einer »neonationalsozialistischen Grundausrichtung« der Gruppierung, die das Ziel einer »Abschaffung der Demokratie zu Gunsten einer ›kollektiven Volksgemeinschaft‹« verfolgt. Eindeutiger kann man Nazis nicht definieren.

Doch selbst vor Verfassungsfeinden weicht die sächsische Justiz zurück, weil ein »Eingriff in die Meinungsfreiheit« vorliegen könnte, würde man die Kleinstpartei verpflichten, ihre Wahlplakate mit der Aufschrift »Hängt die Grünen« abzuhängen. Weil die Nazis geplant vorgehen, lässt sich ihr Plakat nicht nur als Aufruf zur Lynchjustiz gegen Demokrat*innen lesen, sondern Dank eines kleinen Zusatzes auch als Aufforderung, das in der eigenen Parteifarbe Grün gehaltene Plakat weiterzuverbreiten.

Allerdings handelt es sich beim »III. Weg« um keine Satirepartei, auch wenn die Anspielung auf den »Die Partei«-Plakatslogan »Hier könnte ein Nazi hängen« offensichtlich ist. Der Unterschied: Hier provozieren keine semilustigen Witzbolde, sondern überzeugte, stramme Nazis, denen auch die Behörden attestieren, sich nicht von Gewalt zu distanzieren.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.