- Kommentare
- US-Demokraten
Konservative Bombenwerfer
Moritz Wichmann über den Streit bei den US-Demokraten
Bei den US-Demokraten sind derzeit die üblichen Rollen vertauscht. Im innerparteilichen Tauziehen um ein Infrastruktur-Gesetz, das mittels Haushaltsgesetzgebung umgesetzt werden soll und wegen der Blockade durch die Filibuster-Regel die komplette »Biden-Agenda« enthält, sind die Parteilinken die Realisten. Normalerweise wird den Progressiven ja gerne vorgeworfen, sie seien nicht kompromisswillig, wüssten nicht, wie Politik funktioniert, hielten an unrealistischen »Reinheitstests« fest.
Doch aktuell sind ein gutes Dutzend konservative Demokraten in Repräsentantenhaus und Senat die Ideologen, sie betätigen sich gerade als prozedurale Bombenwerfer. Sie wollen in letzter Minute das 3500- Milliarden-Dollar-Infrastruktur-Paket von US-Präsident Joe Biden, das viel Sozialstaatsausbau und in Umfragen hochpopuläre Maßnahmen enthält, deutlich abschwächen – aus Prinzip, ohne echte Begründung.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Es wird gedroht, gegen das Paket zu stimmen. Doch es ist Ergebnis eines vor Monaten ausgehandelten Kompromisses in der Partei, beide Projekte zusammen zu verabschieden. Derweil marschiert die Parteilinke seit Wochen im Gleichschritt mit Biden. Aktuell sind die Progressiven die Zuverlässigen, die gebufft das Inside Game spielen. Vielleicht wird Biden ihnen danken müssen.
Bei den US-Demokraten sind derzeit die üblichen Rollen vertauscht. Im innerparteilichen Tauziehen um ein Infrastruktur-Gesetz, das mittels Haushaltsgesetzgebung umgesetzt werden soll und wegen der Blockade durch die Filibuster-Regel die komplette »Biden-Agenda« enthält, sind die Parteilinken die Realisten. Normalerweise wird den Progressiven ja gerne vorgeworfen, sie seien nicht kompromisswillig, wüssten nicht, wie Politik funktioniert, hielten an unrealistischen »Reinheitstests« fest.
Doch aktuell sind ein gutes Dutzend konservative Demokraten in Repräsentantenhaus und Senat die Ideologen, sie betätigen sich gerade als prozedurale Bombenwerfer. Sie wollen in letzter Minute nur ihr überparteiliches Infrastruktur-Paket verabschieden, nicht aber das das 3500-Milliarden-Dollar-Infrastruktur-Paket von US-Präsident Joe Biden, das viel Sozialstaatsausbau und in Umfragen hochpopuläre Maßnahmen enthält – aus Prinzip, ohne echte Begründung. Es wird gedroht, gegen das Paket zu stimmen.
Doch es ist Ergebnis eines vor Monaten ausgehandelten Kompromisses in der Partei, beide Gesetzespakete zusammen zu verabschieden. Derweil marschiert die Parteilinke seit Wochen im Gleichschritt mit Biden. Aktuell sind die Progressiven die Zuverlässigen, die gebufft das Inside Game spielen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!