Alterativangebot Teilzeitausbildung

Chance für alleinerziehende Arbeitslose in mecklenburg-vorpommern

  • Lesedauer: 2 Min.

Fast zehn Prozent der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) sind nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit alleinerziehend. Die alleinige Sorge für die Kinder und ein oft fehlender Berufsabschluss erschwerten Betroffenen den Zugang zum Arbeitsmarkt. »Viele brauchen unterstützende, auf ihre Situation hin zugeschnittene Angebote, um den Weg zurück in die Arbeitswelt zu meistern«, sagte Direktionschefin Margit Haupt-Koopmann.

Die Spanne reiche dabei von passenden Qualifizierungsangeboten über familiengerechte Arbeitszeiten bis hin zu einer verbesserten Kinderbetreuung in den Randzeiten. Dabei stehen neben der Arbeitsagentur auch Arbeitgeber und Kommunen in der Pflicht.

Angesichts zunehmender Probleme in vielen Bereichen der Wirtschaft, den Bedarf an Mitarbeitern zu decken, müssten alle Beschäftigungspotenziale genutzt werden. »Zu diesen Potenzialen gehört auch die Gruppe der alleinerziehenden Arbeitslosen«, betonte Haupt-Koopmann. Zu gut 90 Prozent handele es sich dabei um Frauen.

Knapp die Hälfte der landesweit in MV etwa 5500 alleinerziehenden Arbeitslosen habe keine abgeschlossene Berufsausbildung. Für diese Gruppe sei das Thema Ausbildung deshalb von besonderer Bedeutung. »Häufig können alleinerziehende junge Menschen keine Ausbildung in Vollzeit absolvieren, da sie ihre Kinder betreuen müssen. Speziell bei ihnen bietet sich eine Teilzeitausbildung an«, so Haupt-Koopmann.

Doch sei dieser Weg unter Betroffenen und Betrieben noch zu wenig bekannt und mache weniger als ein Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Mecklenburg-Vorpommern aus. Hier sei noch deutlich Luft nach oben. Alleinerziehende und Firmen sollten das Angebot mehr nutzen, fordert Haupt-Koopmann.

Wie aus dem jüngsten Arbeitsmarktbericht hervorgeht, waren im Juli 2021 in Mecklenburg-Vorpommern 60 200 Menschen arbeitslos gemeldet. 44 Prozent davon gelten als langzeitarbeitslos. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter den Alleinerziehenden ist mit 50 Prozent merklich höher. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -