Ins Unglück gelenkt

Die Corona-Pandemie hat viele Jugendliche psychisch belastet. Hilfe bekommen sie nur selten.

Auch wenn derzeit in den Schulen wieder Präsenzunterricht stattfindet, ist die Situation für viele junge Menschen längst nicht entspannt. Die quälende Isolation während der Lockdowns wurde zwar aufgehoben, Jugendliche können wieder – ganz legal – Gleichaltrige treffen. Doch kann niemand ernsthaft erwarten, dass diese Zeit spurlos an ihnen vorüber gegangen ist.

Ein Viertel der 15- bis 24-Jährigen leidet laut einer Unicef-Studie in Deutschland unter Depressionen – und nur wenigen von ihnen wird adäquat geholfen. Hoffnung wurde in die Schule als sozialer Ort gesetzt, doch längst verdirbt vielen der Leistungsdruck die Freude am Schulalltag, denn der ist nach dem vielen Unterrichtsausfall noch gravierender. Orientierungspunkt sind derzeit nämlich vor allem die Leistungsstärkeren, Hilfebedürftige drohen auf der Strecke zu bleiben. Wer psychisch labil ist, den trifft es umso stärker. Fatal ist auch, dass es all jene, die seelische Probleme haben, nur schwer Unterstützung finden, weil der Zugang zu Therapien schwierig ist. Professionelle Hilfe erreicht also längst nicht alle.

Die Misere war vorhersehbar; längst hätte vor allem die Politik Strukturen nachbessern müssen. Doch das blieb aus. Dabei geht es nicht um Lappalien, sondern darum, ob die Jugend glücklich ist oder nicht.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.