Was passiert ohne Vollmacht und Verfügung?
rechtzeitig vorsorge treffen
Wer seine Vorsorge nicht rechtzeitig mit Vollmachten und Verfügungen plant, hat im Ernstfall keine Kontrolle darüber, was mit ihm passiert und wer seine Angelegenheiten für ihn regelt.
»Ehepartner oder Kinder beispielsweise sind nicht automatisch Vertreter, wenn man selbst nicht mehr entscheiden kann. Ohne eine Vorsorgevollmacht können Angehörige beispielsweise keine Verträge kündigen oder Leistungen bei der Pflege- oder Krankenkasse beantragen«, erklärt Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung.
Ist man dennoch auf einen Betreuer angewiesen, bestellt ein Betreuungsgericht einen Vertreter. In der Regel legt das Gericht zwar einen Angehörigen fest, den man vielleicht ohnehin einsetzen würde. Kommt kein Angehöriger in Frage, übernimmt die Betreuung allerdings eine völlig fremde Person.
In jedem Fall findet ein gerichtliches Verfahren mit Anhörung und ärztlichem beziehungsweise psychiatrischem Gutachten des Betroffenen statt. Dafür fallen Kosten an, die man sich durch die Erstellung einer Vorsorgevollmacht sparen kann.
Was passiert, wenn die Patientenverfügung fehlt. In einem solchen Fall versucht der behandelnde Arzt, den mutmaßlichen Willen des schwer kranken Patienten zu ermitteln. Hält es der Arzt beispielsweise für sinnvoll, den Patienten jahrelang künstlich am Leben zu erhalten, können Angehörige nichts dagegen tun - auch wenn sie mit absoluter Sicherheit wissen, dass der Betroffene das so nicht gewollt hätte.
»Damit in Zeiten, in denen man nicht mehr selbst entscheiden kann, die eigenen Wünsche berücksichtigt werden, sind Patientenverfügung und Vollmachten unerlässlich«, so der Pflegeexperte Birger Mählmann. IDEAL/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.