Zahlen & Fakten
Angst um den eigenen Job wegen Digitalisierung
Etwa jeder achte Arbeitnehmer in Deutschland fürchtet wegen der anhaltenden Digitalisierung um den eigenen Job. Zwölf Prozent der Befragten äußerten in einer Jobstudie des Beratungsunternehmens EY Sorgen, dass ihr Arbeitsplatz infolge neuer technologischer Entwicklungen künftig in Gefahr geraten könnte. Vor vier Jahren war die Unsicherheit mit sieben Prozent deutlich geringer ausgeprägt.
Vor allem die Banken-, Immobilien- und Versicherungsbranche stechen heraus. Jeder fünfte hier Beschäftigte (20 Prozent) macht sich wegen des technologischen Fortschritts Sorgen um den eigenen Job. In der Autoindustrie sind es 19 Prozent, im Maschinen- und Anlagenbau immerhin 17 Prozent. Im Vergleich eher wenig Bedenken gibt es im Gesundheitsbereich (8 Prozent).
Immerhin gab mehr als jeder dritte Beschäftigte (36 Prozent) an, neue Technologien hätten in der Vergangenheit schon Teile der eigenen Arbeit ersetzt - jeder zwanzigste Angestellte sprach hier sogar von einem »erheblichen Umfang«. Runtergebrochen auf Wirtschaftsbereiche äußerten auch hier Arbeitnehmer aus der Banken-, Immobilien- und Versicherungsbranche (46 Prozent) am häufigsten, dass geringfügige oder erhebliche Teile ihrer einstigen Arbeit inzwischen technisch ersetzt worden seien. Dahinter folgen der Bereich Telekommunikation/IT mit 42 Prozent sowie die Autoindustrie mit 40 Prozent.
Beschäftigte in NRW waren 2020 seltener krank
Überraschende Zahlen im neuen Gesundheitsbericht der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen: Demnach fehlten Beschäftigte des Landes zwar krankheitsbedingt an insgesamt 4,65 Millionen Arbeitstagen (6,95 Prozent der Soll-Arbeitstage) - das bedeutet trotz der Corona-Pandemie aber eine Senkung gegenüber dem Vorjahr um 0,42 Prozentpunkte. Erstmals seit Einführung der Krankenstandserhebung im Jahr 2010 lag der Wert laut Innenministerium unterhalb von 7 Prozent.
Beamte waren nach der Auswertung seltener krank (6,89 Prozent) als Tarifbeschäftigte (8,68 Prozent). Der durchschnittliche Krankenstand der Lehrerinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen lag laut dem Bericht mit 6,38 Prozent »unter dem landesweiten Krankenstand«.
Steigende Gefahr durch immer mehr Cyberattacken
Jedes dritte Unternehmen geht davon aus, dass das Cyberrisiko in der Corona-Pandemie zugenommen hat, auch weil die Arbeitswelt digitaler geworden ist, wie aus einer Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. »Unternehmen mussten Beschäftigte während der Pandemie von heute auf morgen nach Hause schicken und hatten wenig Zeit für entsprechende Sicherheitsvorkehrungen«, so EY-Partner Bodo. Mit der Rückkehr ins Büro sei das Problem aber nicht behoben.
Fast zwei von drei der gut 500 befragten Unternehmen (63 Prozent) schätzen das Risiko, Opfer von Cyberangriffen beziehungsweise Datenklau zu werden, als »eher hoch« oder »sehr hoch« ein. Der höchste Anteil lag hier bisher im Jahr 2017 bei 61 Prozent.
Zum Datenklau werden auch analoge Formen gezählt wie das Aushorchen von Mitarbeitern. Aus Sicht der Unternehmen stellt vor allem das organisierte Verbrechen eine Gefahr dar: Mehr als zwei Drittel gehen hier von einem hohen Risiko aus, gefolgt von Hackern mit politischen oder ideologischen Zielen (42 Prozent) sowie ausländischen Geheimdiensten und ausländischen Konkurrenzunternehmen (jeweils 30 Prozent). Am ehesten erwarten die Unternehmen der Umfrage zufolge Angriffe aus China oder Russland.
Konkrete Hinweise auf Angriffe innerhalb der vergangenen zwei Jahre hatten 44 Pozent der Firmen. Während der Pandemie beobachteten dabei 28 Prozent der Betroffenen eine gesteigerte Anzahl an Cyberattacken.
Den Tätern ging es in 75 Prozent der entdeckten Angriffe nach Angaben der Firmen ums Geld. Ein Drittel (32 Prozent) der Firmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro hatte bereits mehrfach Hinweise auf Cyberangriffe. Reputationsschädigung oder Wettbewerbsvorteile hatten demnach zwölf beziehungsweise elf Prozent der Angreifer im Sinn. Agenturen/nd
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