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Die Auszeichnung für Maria Ressa und Dmitri Muratow, und damit an Journalisten, ist längst überfällig
Es ist ein wichtiges, längst überfälliges Zeichen, wenn an diesem Freitag Maria Ressa und Dmitri Muratow den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Zum ersten Mal seit mehr als 80 Jahren werden eine Journalistin und ein Journalist in Oslo ausgezeichnet - in einer Zeit, in der Journalist*innen weltweit zunehmend in Gefahr geraten. Bereits die Statistiken schockieren: 46 Journalist*innen sind 2021 ermordet worden, und im sechsten Jahr in Folge steigt die Zahl der inhaftierten Journalist*innen auf nun 293. Der Horror dahinter wird noch greifbarer, wenn die Schicksale hinter den Zahlen hervortreten. Etwa Jesus »Jess« Malabanan, der zwei Tage vor der Nobelpreisverleihung in den Philippinen durch einen Schuss in den Kopf getötet wurde. Der 58-Jährige hat unter anderem über den brutalen »Anti-Drogen-Krieg« von Präsident Rodrigo Duterte berichtet.
Auch in Deutschland sind Journalist*innen Drohungen und Gewalt ausgesetzt, etwa bei rechten Aufmärschen und Corona-Demonstrationen. Und die Bundesregierung schreckt nicht davor zurück, Journalist*innen an ihrer Arbeit zu hindern, wie etwa beim G-20-Gipfel in Hamburg. Jede Gesellschaft ist auf unabhängige Medien angewiesen. Der Friedensnobelpreis für die, die mit ihrem Kopf dafür einstehen, ist mehr als verdient.
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