Werbung

Selbstzerfleischung geht weiter

Warum die Wahl von Klaus Ernst durch die Linksfraktion der Partei schaden wird

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Linksfraktion hat Klaus Ernst zum Vorsitzenden des Klimaausschusses im Bundestag gewählt. Das Signal ist verheerend: Ohne die gewerkschaftlichen Verdienste des Politikers zu schmälern, so ist doch klar, dass er nicht das fortschrittliche Klima-Programm der Partei vertritt. Anstatt für Ökosozialismus steht Ernst für eine wohlwollende Haltung gegenüber Autoindustrie und fossilen Energieriesen. Anstatt die Themen Klimaschutz und Klassenkampf zu verbinden, distanziert er sich von der Klimabewegung. Die Entscheidung kostet damit massiv Glaubwürdigkeit. Nicht nur bei vielen bewegungsnahen Mitgliedern, auch bei potenziellen Wählern. Der Ausschussvorsitz mag dazu nicht das Zentrum der bundesdeutschen Politik sein – bedeutungslos ist er in der aktuellen Situation trotzdem nicht.

Es wirkt befremdlich, dass Teile der Linksfraktion nun der Parteibasis sowie der intervenierenden Klimabewegung eine Schmutzkampagne vorwerfen. Sicher wäre es für das Außenbild besser gewesen, wenn die Aktiven einzig die internen Parteiinstanzen für ihre Kritik an Ernst genutzt hätten. Doch offenbar funktionieren diese bei der eigenwilligen Fraktion aufgrund machtpolitischer Blockaden nicht mehr. Was nützen die besten Programme, wenn sie Amtsträgern egal sind? Die Selbstzerfleischung geht weiter.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -