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Rechter Financier
Tech-Milliardär Peter Thiel fördert in den USA reaktionäre Politik
Freiheit und Demokratie hält Peter Thiel für »nicht miteinander kompatibel«. Der in Frankfurt am Main geborene US-Milliardär hat in den letzten Jahren Millionen US-Dollar ausgegeben, um die Ideologie des konservativen Libertarismus zu verbreiten, etwa durch Unterstützung von mehr als drei Dutzend Politikern der Republikaner. Seit Ende letzter Woche wissen wir, dass Thiel künftig auch dem österreichischen Ex-Kanzler Sebastian Kurz eine neue Heimat geben wird: als »Global Strategist« bei Thiel Capital. Die Firma ist nur eine von mehreren Hedgefonds, die der 54-Jährige seit Ende der 1990er Jahre gegründet hat. Bloomberg gibt sein Vermögen mit 6,9 Milliarden US-Dollar an.
Der Financier war Mitgründer des Onlinebezahldienstleisters Paypal sowie des Big-Data- und Überwachsspezialisten Palantir. 2004 war er der erste Investor bei Facebook. Bei seinen spektakulär erfolgreichen Investments profitiert er auch von laxer politischer Regulierung und Besteuerung: Laut »Pro Publica«-Recherchen hat er 1997 Aktienanteile im Wert von 1700 US-Dollar in einem privaten Roth-Rentenkonto deponiert, dessen Wert von mehr als fünf Milliarden US-Dollar er ab 2027 steuerfrei nutzen kann.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Thiel stellt Firmen über Staaten, die er zunehmend im Griff von Frauen und Sozialleistungsempfängern sieht. Deswegen hat er auch Forschungsprojekte zu schwimmenden Inseln als »freie« Räume abseits staatlicher Regulation gefördert. Den freien Wettbewerb lehnt er als profitsenkend ab und befürwortet vermeintlich innovationsfördernde Monopole. 2008 und 2012 unterstützte Thiel den libertären republikanischen Präsidentschaftskandidaten Ron Paul, 2016 Donald Trump. 2020 förderte er zwei Kandidaten der Republikaner für die Senatswahlen 2022 mit zehn Millionen US-Dollar. Nachdem er vom Onlineportal Gawker als schwul geoutet wurde, finanzierte er Prozesse, die das Portal in den Ruin trieben.
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