- Kommentare
- Corona-Proteste
Die Mehrheit der Vernünftigen
Wolfgang Hübner über die Berichterstattung zu den Coronaprotesten
Wien, Amsterdam, Bautzen - in diesen und vielen, zu vielen anderen Städten Europas kam und kommt es immer wieder zu gewaltsamen Protesten gegen Corona-Auflagen. Einerseits ist der Aufschrei hier und da laut wegen der Militanz der Polizei, wobei anzumerken ist, dass solche Gewaltattacken beispielsweise gegen Antifaschisten seit Jahr und Tag üblich sind, aber nur selten breite Empörung auslösen. Andererseits bestätigt sich in diesen Vorfällen, was seit einiger Zeit zu beobachten ist: Der Widerstand gegen coronabedingte Einschränkungen wird aggressiver; ein Teil des Protestspektrums verfolgt dabei seine ganz eigenen demokratiefeindlichen Ziele.
Was aber angesichts der ausführlichen Berichterstattung über Querdenker, Impfskeptiker, Coronaleugner, trittbrettfahrende Nazis und andere oft unterbelichtet bleibt: Die sehr große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger verhält sich verantwortungsvoll, lässt sich impfen, setzt die Maske auf, wo es sein muss, und erträgt die Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die niemand toll findet. Die Zahl derjenigen, die sich in den letzten Wochen um einen Impftermin bemühten, übertrifft die Zahl der Coronaprotestler um ein Vielfaches. Das sollte man sich in diesen aufgeregten Zeiten ab und zu vergegenwärtigen.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!