- Kommentare
- Dreikönigstreffen der FDP
Stur und wendig zugleich
Zur Rolle der FDP in der Ampel-Koalition
Das Dreikönigstreffen der FDP, mangels Publikum in der Pandemie in Dreikönigskundgebung umbenannt, ist genau dies: ein Kundtun der eigenen Grundsätze und Ort der Selbstvergewisserung. Und aktuell ist es natürlich auch eine Machtdemonstration gegenüber den Koalitionspartnern. Als wiedererstandene Regierungspartei strotzen die Liberalen vor Kraft, haben sie doch dem Ampel-Bündnis in fiskal- und wirtschaftspolitischer Hinsicht erfolgreich ihren Stempel aufgedrückt: Schuldenbremse first, Soziales second. Genau diese Schuldenbremse ist Umverteilung nach oben, wie die öffentlich-privaten Partnerschaften vergangener Jahrzehnte zeigten.
Andererseits präsentierte sich FDP-Chef Lindner einmal mehr taktisch geschickt: verbindlich in Richtung des eigentlichen Wunsch-Koalitionspartners Union, Anerkennung klimapolitischer Notwendigkeiten und der Tatsache, dass die Nutzung der Atomenergie ein Auslaufmodell ist. Bei letzterer kommt der FDP ihre Orientierung an Effizienzkriterien zu Hilfe, denn Atomkraft ist angesichts der Risiken und teurer Sicherungsmaßnahmen schlicht unwirtschaftlich. Im Interesse der Unternehmerschaft drängt Lindner zudem auf eine strikt an Nützlichkeitskriterien orientierte Migrationspolitik. Der Erfolg wird nicht lange auf sich warten lassen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.