Der Teufel steckt im Detail

Warum ein Homeoffice-Recht, wie es die Ampel plant, Betriebsräte und Arbeitsgerichte reichlich beschäftigen wird

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ist der Sozialdemokrat, der am meisten arbeiten muss, will die SPD ihre zentralen Wahlversprechen in der Ampel-Koalition umsetzen. Nun stellt Heil ein Recht auf Homeoffice in Aussicht. Das ist zwar ein Fortschritt, weil bisher nur ein Erörterungsrecht für die Angestellten besteht, doch steckt der Teufel bekanntlich im Detail.

Die Einführung eines Homeoffice-Rechts dürfte auf keinen Widerstand in der Koalition stoßen. Schließlich ist es bereits im Koalitionsvertrag abgemacht und auch die FDP macht damit Werbung, weil auch ein Großteil ihrer Klientel vermutlich zu den Nutznießern gehören wird.

Die Ampel will jedoch Homeoffice von der bereits bestehenden Möglichkeit der Telearbeit abgrenzen. Dies lässt aufhorchen, da Arbeitgeber im Rahmen der Telearbeit auch dafür verantwortlich sind, dass die Beschäftigten zu Hause einen Arbeitsplatz haben, der dem Gesundheitsschutz entspricht. Auch will die Ampel das Recht ganz grundsätzlich einschränken. Es soll nur gelten, wenn keine »betrieblichen Gründe« dagegen sprechen. Doch das ist ein weiter Begriff.

So sehr ein Homeoffice-Recht also bereits abgemachte Sache ist, so sehr steht fest, dass dessen Umsetzung im Detail Betriebsräte und Arbeitsgerichte reichlich beschäftigen wird.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.