- Kommentare
- Corona
Eine nette Abwechslung
Der Corona-Kurs der Bundesregierung ist geradliniger geworden
Die Bewältigung einer Pandemie ist auch eine kommunikative Herausforderung. Wir erinnern uns noch an Zeiten, als der Bundesgesundheitsminister erst den Oberlockerer gab, um sich wenige Wochen später nach gestiegenen Inzidenzen als lautester Mahner zu präsentieren. Das extreme Hin und Her war das, was viele Menschen mürbe machte.
Zumindest das hat sich seit dem Regierungswechsel erheblich verbessert. Minister Karl Lauterbach hinterlässt nicht den Eindruck, dass er morgen das Gegenteil verkündet. Darüber hinaus trifft der SPD-Mann in der Omikron-Welle den richtigen Ton - weder übertriebener Alarmismus noch verfrühte Endemie-Erleichterung ist seine Botschaft. Und er gibt das wichtige, da positive Signal, dass einige Restriktionen demnächst wieder fallen. Das ist umso wichtiger, da Deutschland international bei den besonders Rigiden im Umgang mit Omikron ist. Doch die möglicherweise übertriebene Vorsicht ist angesichts der kurzen, aber heftigen Welle vertretbar.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Natürlich sind nicht alle Maßnahmen bis ins Detail gut. Und die Probleme bei der Teststrategie und der berufsbezogenen Impfpflicht bestehen weiter. Doch ein geradliniger Kurs, recht plausibel kommuniziert und ohne allzu viel Gegenwind einzelner Länder, ist mal eine nette Abwechslung.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.