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Bloß keine Personaldebatten
Den Rummel um RKI-Chef Lothar Wieler braucht derzeit niemand
Die aktuelle Aufregung um Lothar Wieler, den Chef des Robert-Koch-In-stituts (RKI), gehört zu den vielen überflüssigen Debatten, die das Management der Corona-Pandemie in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren eher gelähmt haben. Fachlich unbeleckte Politiker wollen auch mal mit Corona Schlagzeilen machen, und die einschlägigen Sensationsmedien bauschen dies nur zu gerne auf.
Gewiss haben Wieler und sein Institut diverse Fehler gemacht, die es irgendwann einmal aufzuarbeiten gilt. Doch es dürfte keinen Experten geben, der nicht auch mit Fehleinschätzungen glänzte. Das ist zwangsläufig in einer Pandemie, die für die Wissenschaft Neuland bedeutete, für Staat und Bürger erst recht. Und inmitten der Omikron-Rekordwelle braucht es bestimmt keine Personaldebatten rund um das RKI. Es geht aktuell um das Nachjustieren einzelner Maßnahmen und eine kluge Exitstrategie spätestens ab Ostern. Außerdem hat die Bundesbehörde eine so weitreichende Entscheidung ganz sicher nicht ohne Zustimmung des Dienstherren getroffen, doch an den Gesundheitsminister traut sich in der Koalition derzeit keiner ran.
Ärgerlich an der Chose ist, dass die berechtigte Kritik zur Nebensache wird. Es ist reine Willkür, Covid-Erkrankten schon drei Monate nach der bestätigten Infektion den Genesenenstatus abzusprechen. Hier geht es offenbar nur darum, Impfdruck zu erzeugen. Die wissenschaftliche Begründung des RKI ist zudem an den Haaren herbeigezogen. Mit dieser könnten auch die Impfzertifikate nach drei Monaten für ungültig erklärt werden. Das Schlimme ist, dass der behördliche Federstrich wegen 2G massive soziale Härten nach sich ziehen wird – gerade angesichts der hohen Infektionszahlen in der Omikron-Welle. Diese krasse Fehlentscheidung sollte rasch rückgängig gemacht werden – von Lothar Wieler als RKI-Chef.
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