- Kommentare
- Russische Staatsmedien
Mit einem Auge sieht man besser
Peter Steiniger zum geplanten Verbot von RT und Sputnik in der EU
Die Eskalationsspirale in der EU dreht sich, als gäbe es kein Übermorgen mehr. Ökonomische und kulturelle Brücken nach Russland werden nach der Aggression gegen die Ukraine gesprengt. Auch im Kampf um die Köpfe will die EU neue Saiten aufziehen. Um den Einfluss der Putin-Sprachrohre einzudämmen, kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen jetzt ein Verbot der russischen Staatsmedien RT und Sputnik an. Wie das rechtlich und technisch umgesetzt werden soll, teilte von der Leyen nicht mit und ebenso wenig, ob auch das Abhören von Feindsendern auf den Index kommt. Dennoch ist es ein genialer Schachzug gegen die Propagandakrieger. Das Abknicken von Antennen hat sich immer bewährt.
Und nur westliche Qualitätsmedien sind immun dagegen, Propaganda zu dienen, Stimmungen zu schüren oder etwa Kriegslügen zu verbreiten. Bei allen Interventionen der freien Welt haben sie das souverän bewiesen. Leider sieht die Realität anders aus und richtig ist auch, dass RT smarter und Sputnik grober Teil des Infokriegs der Mächte sind. Auch ihre Legenden platzen. Dazu braucht es kein entmündigendes Verbot - das besorgt Putins gefährliche Politik selbst. Diese Medien sind zudem ein Blick durch die andere Brille: Und ohne den lässt sich ein Weg zum Frieden nicht finden.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.