- Politik
- Verfahren verzögert
Aktivistin »Ella« im Hungerstreik
Waldbesetzerin protestiert gegen ihre andauernde Inhaftierung
Seit Donnerstag befindet sich die seit 15 Monaten inhaftierte Umweltaktivistin »Ella« in der Justizvollzugsanstalt Preungesheim (Frankfurt am Main) in einem Hungerstreik. Sie protestiert damit gegen ihre andauernde Inhaftierung. Um ihre Solidarität mit Frauen weltweit zum Ausdruck zu bringen, befristet sie den Hungerstreik bis zum 8. März, dem Internationalen Frauentag.
»Ella« hat ihre Identität auch im laufenden Berufungsverfahren gegen ihre Verurteilung wegen angeblichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte bislang nicht preisgegeben. Ihr war vorgeworfen worden, SEK-Beamte bei ihrer Räumung aus einem Baumhaus während der Proteste gegen den Ausbau der Autobahn A49 im Dannenröder Wald im November 2020 gefährdet zu haben. In der ersten Instanz war sie zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.
Im Berufungsverfahren nahmen die als Zeugen geladenen SEK-Beamten Aussagen aus dem ersten Verfahren zurück, wonach sie nicht ausreichend gesichert gewesen seien. Ausschlaggebend für ihre neuen Erkenntnisse war nach ihren eigenen Angaben ein in den Sozialen Medien veröffentlichtes Video der Räumung von »Ella«. Trotz der veränderten Beweislage war »Ella« am Dienstag nicht aus der Haft entlassen worden. Daraufhin stellte die Verteidigung einen Befangenheitsantrag gegen den Richter.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.