Keine Propaganda an den Schulen

Daniel Lücking zu Jugendoffizieren im Politikunterricht

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Was machen Politiklehrer*innen eigentlich beruflich? Die Frage kann dieser Tage wieder aufkommen, wenn von der Bundesbildungsministerin über die Politik bis hin zur Bundeswehr wieder einmal der Eindruck erweckt wird, dass die weltpolitische Lage von niemandem sonst, als von Jugendoffizier*innen selbst vermittelt werden könne. »Als sicherheitspolitische Experten sind sie eine Bereicherung für den Unterricht, besonders jetzt«, meint Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger.

Was die FDP-Politikerin als »Bereicherung« sieht, ist ein etablierter Trugschluss. Die Bundeswehr entsendet hauptberufliche Jugendoffizier*innen in bundesdeutsche Schulklassen meist dort, wo sich ein überwiegend konservatives Lehrer*innen- oder Elternkollektiv findet. Kritische Stimmen gegen die von Militärs vermittelte Sichtweise haben es schwer. Friedensaktivist*innen sind nicht hauptberuflich aktiv und werden nicht ansatzweise zeitnah mit den Informationen ausgestattet, die für eine informative Gegenveranstaltung notwendig wären.

Es ist arrogant, die Zivilbevölkerung quasi für unfähig zu erklären, sich im laufenden Ukraine-Krieg zu positionieren. Wer Krieg nur durch Militärs besprechen lassen will, fördert Propaganda und ist mit demokratischen Grundsätzen inkompatibel.

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