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Ukraine-Krieg ist schlecht für das Geschäft

Gerhard Schröder hält sich in Moskau auf und soll dort Gespräche mit Präsident Wladimir Putin führen

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Reise von Gerhard Schröder nach Moskau gibt Rätsel auf. Manche Medien berichten, dass der frühere Bundeskanzler sich in der russischen Hauptstadt zu einem Gespräch mit Präsident Wladimir Putin getroffen hat. Doch dessen Sprecher Dmitri Peskow will dazu keinerlei Auskünfte erteilen und weiß angeblich von nichts. Sicher ist jedenfalls, dass der Sozialdemokrat einen guten Draht zu Putin hat. Trotz aller Kritik in Deutschland weigert sich Schröder, seine Posten bei Nord Stream und beim russischen Energiekonzern Rosneft niederzulegen. Ihm wurden Ehrungen entzogen und er muss mit einem Ausschluss aus seiner Partei rechnen. Doch das ist für Schröder kein Drama. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste steht, dass die Geschäfte laufen und er ein großes Stück vom Kuchen abbekommt. Von einer Ehrenbürgerschaft in Hannover und einem Parteibuch der SPD kann er sich nichts kaufen.

Doch Schröder weiß auch, dass der zu verteilende Profit geringer wird. Nach dem Angriff auf die Ukraine haben westliche Staaten ihre Sanktionen gegen Russland verschärft. Das Projekt Nord Stream 2 wurde von der Bundesregierung vorerst gestoppt. Immer mehr Länder kündigen an, dass sie die Abhängigkeit von russischen Energieimporten verringern oder komplett auf diese verzichten wollen. Für diesen Sektor lässt sich also konstatieren, dass der Krieg schlecht für das Geschäft sein kann. Bei möglichen Gesprächen mit Putin dürfte dieser Aspekt das Hauptthema für Schröder sein. Dass er damit durchdringen kann, ist aber fraglich. Putin will diesen Krieg um jeden Preis gewinnen, ebenso wie seine Feldzüge in Tschetschenien und Syrien. Er und Schröder, der einst die deutschen Kriegsbeteiligungen in Afghanistan und Jugoslawien verantwortete, geben sich nur dann als Männer des Friedens, wenn sie keinen Nutzen für sich in einem Waffengang sehen.

Deswegen kamen sich die beiden Politiker näher, als die USA mit einigen Verbündeten den Überfall auf den Irak im Jahr 2003 vorbereiteten. Berlin und Moskau waren dagegen. Nun brechen die Russen mit ihrem Krieg gegen die Ukraine das Völkerrecht. Negative Folgen für die eigene Wirtschaft und Bevölkerung hat die russische Führung selbstverständlich eingepreist. Damit wird auch Schröder leben müssen.

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