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Wegbereiter für die Immolobby
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel bleibt sich treu
»Man hätte ihn einfach klonen können, aber er ist nur einmal da.« Das sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) über Andreas Geisel, als sie Ende Dezember bekanntgab, dass ihr Parteifreund Stadtentwicklungssenator wird. Dieses Amt hatte er bereits von 2014 bis 2016 inne, in der vergangenen Legislaturperiode war er Berliner Innensenator. Nun ist er auf seinem Wunschposten zurück, allerdings lastet auf ihm wegen der Wahlversprechen Giffeys überhoher Erwartungsdruck. 20 000 Wohnungen sollen ab jetzt Jahr für Jahr in Berlin bis 2030 gebaut werden. Eine Zahl, die letztmals 1997 übertroffen worden ist, als große Steuervorteile im ostdeutschen Wohnungsbau ausliefen. Experten halten das Ziel für kaum erreichbar. Politisch brisant ist auch der Dauerkonflikt mit dem Enteignungs-Volksentscheid, den Geisel als Innensenator in der Prüfungsphase nach Kräften ausgebremst hatte.
Doch bisher konnte sich Andreas Geisel noch aus jeder schwierigen Situation herauswinden. Er hat großes verbales und taktisches Talent. Kürzlich sagte er zum Beispiel: »Innerhalb der Stadt, innerhalb des S-Bahnrings ist aber der Bau von so vielen Sozialwohnungen wie möglich notwendig.« Aber er verspricht nicht, dafür zu sorgen. Das merken jedoch Menschen nicht, die nicht in der Materie stecken. Dass er sich vor allem gut mit der Baulobby versteht, beweist er immer wieder, zuletzt beim Einsatz für die Signa-Baupläne am Hermannplatz.
Andreas Geisel ist 1966 in Ost-Berlin geboren. Nach vier Jahren SED-Mitgliedschaft ist er nach eigenen Angaben 1989 nach dem Tienanmen-Massaker ausgetreten, das Jahr darauf war er in der SPD. Das einlullende Redetalent Geisels ist vielleicht ein Erbe der DDR-Zeit, als so etwas viel Ärger vermeiden konnte. Ebenso gut könnten ihm erst die zwei Jahre bei der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers diese Stärke bewusst gemacht haben.
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