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»Ich musste mein Team aufwecken«

Trainer Cédric Énard will mit den BR Volleys nach dem Aus in der Champions League nun zumindest noch deutscher Meister werden

Trainer Cédric Énard führte die BR Volleys in Spiel eins der Halbfinalserie gegen die United Volleys Frankfurt zu einem 3:1-Heimsieg.
Trainer Cédric Énard führte die BR Volleys in Spiel eins der Halbfinalserie gegen die United Volleys Frankfurt zu einem 3:1-Heimsieg.

Der Start ins Halbfinale ist mit dem 3:1 in Spiel eins gegen Frankfurt geglückt. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Interview
Cédric Énard trainiert seit 2018 die Berlin Volleys und wurde mit dem Klub bereits zweimal deutscher Meister. Auch einen Pokalsieg konnte er schon mit den Berlinern feiern. Nebenbei arbeitet der 46-jährige Franzose auch als Nationaltrainer, zunächst als Assistent seines Heimatlandes, dann als Chefcoach der Esten, bevor er in diesem Jahr das Nationalteam Kroatiens übernahm.

Der Sieg macht mich glücklich. Der ist das Wichtigste. Aber dass wir nach zwei starken Sätzen so nachlassen, besorgt mich. In den Playoffs kann man sich das nicht leisten. Wir haben die Konzentration verloren. Als der Gegner dann auch noch risikovoller gespielt hat, waren wir dafür nicht bereit. Daraus müssen wir lernen.

Aber auch in der Champions League vor zwei Wochen ging Ihr Team 2:0 in Führung und verlor dann das Duell mit Trentino. Offenbar gab es keinen Lerneffekt.

Das stimmt. In der Champions League bekommt man auch keine zweite Chance. Im Gegensatz zu Frankfurt heute ließ uns Trentino nicht wieder ins Spiel zurückkommen. An der Einstellung meiner Spieler zu arbeiten, wird wohl meine größte Aufgabe in den nächsten Wochen sein.

Nach dem Aus in der Königsklasse war das Team niedergeschlagen. Wie haben Sie Ihre Spieler wieder aufgerichtet?

Ich habe ihnen zwei Tage freigegeben. Am dritten sollten sie nur ein Krafttraining machen, keinen Ball anfassen. Dann haben wir geredet. Der Frust saß wirklich tief bei allen, weil wir so nah am Halbfinale dran waren. Meine Spieler sind Wettkämpfer, die wollen sich messen, aber da brauchten auch sie mal eine Pause. Zum Glück bietet jetzt die Meisterschaft ein neues Ziel.

Fiel es schwer, Ihr Team gegen die Frankfurter zu motivieren? Die hat man in dieser Saison schon fünfmal bezwungen.

Es war nicht schwer, aber ich gebe zu, dass ich vor dem Champions-League-Spiel niemanden extra anspornen musste. Darauf habe ich zwar auch diesmal zunächst verzichtet. Aber im vierten Satz habe ich schon versucht, mein Team aufzuwecken, ihm Energie zu geben. Da wurde ich lauter in der Ansprache, aber auch beim Jubel über gewonnene Punkte. Die Jungs sollen ja wieder Spaß am Volleyball haben. Eigentlich will ich das nicht tun müssen, denn in den Playoffs sollte das nicht mehr nötig sein. Jetzt zählt jedes Spiel. Das sollte nun jedem klar sein. Ich bin zuversichtlich, dass ich das am Samstag in Frankfurt nicht noch einmal machen muss.

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