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Leichtes Töten am Bildschirm

Christian Klemm über bewaffnete Drohnen für die Bundeswehr

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine knallen in den Führungsetagen der Rüstungsindustrie die Korken. Jetzt zaubert ihnen die Ampel-Koalition einen neuen Großauftrag in die Bücher: Der Verteidigungsausschuss hat am Mittwoch der Bewaffnung von Bundeswehr-Drohnen zugestimmt. Das kostet den Steuerzahler 152,61 Millionen Euro. Um »dem Ivan« die Stirn zu bieten, ist den rot-grün-gelben Bellizisten anscheinend nichts zu teuer. Und so ist die Zustimmung des Bundestages zu diesem Vorhaben nur eine Formsache.

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Die Ampel-Koalitionäre täten gut daran, sich in Syrien, Irak und Afghanistan anzugucken, was US-Kampfdrohnen angerichtet haben: Seit der damalige Präsident Barack Obama den Drohnenkrieg intensiviert hatte, sind Tausende Zivilisten diesen Angriffen zum Opfer gefallen. Kein Wunder, denn die Hemmschwelle, am Joystick den roten Knopf zu drücken, ist deutlich geringer, als an der Frontlinie vorzurücken und Menschen mit einem Gewehr ins Visier zu nehmen. Kampfdrohnen erinnern mehr an Computerspiele als an realen Krieg. Und genau das macht sie so gefährlich. Gesteuert werden die US-Drohnen übrigens häufig von der Airbase in Ramstein. Die Bundesrepublik kennt sich also mit dem Töten am Bildschirm bereits aus.

Es ist bezeichnend, dass das Votum für diese High-Tech-Killer unter Beteiligung von SPD und Grünen zustande kommt. Sie waren für den ersten Tabubruch in der bundesdeutschen Militärgeschichte verantwortlich, als sie 1999 Jugoslawien bombardieren ließen. Jetzt gönnt die Ampel der Bundeswehr ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro – auch das hat dieses Land noch nicht gesehen. Seit den schrecklichen Bildern aus dem Kiewer Vorort Butscha scheinen alle Dämme gebrochen zu sein. Und genau das lässt nichts Gutes für die Zukunft erahnen.

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