Probier’s mal mit Spritsparsamkeit

Es gäbe bessere Alternativen zu einem Öl-Embargo

Ganz schöne Verrenkungen veranstaltet die Bundesregierung, um irgendwie die russischen Importe bei Gas, Kohle und Öl zu reduzieren. Allen voran Wirtschaftssuperminister Robert Habeck, der regelmäßig Auskunft über die Fortschritte gibt. Energiepolitik, daran lässt nicht nur er keinen Zweifel aufkommen, wird auf absehbare Zeit der Außenpolitik untergeordnet. Die negativen Folgen, etwa eines Öl-Embargos, nimmt man da in Kauf.

Bei allem Aktionismus gerät aus dem Blick, dass es weit sanftere und langfristig gesehen auch bessere Alternativen als den Verkäuferwechsel gäbe. Die Internationale Energie-Agentur hatte den OECD-Ländern schon vor Wochen geraten, mit einfachen Maßnahmen den Ölverbrauch rasch und deutlich zu senken. Tempolimits, mehr Homeoffice, verbilligter ÖPNV und Abkehr von Dienstflugreisen sind nur einige Stichwörter. Geringere Nachfrage könnte helfen, unliebsame Lieferländer auszusortieren, sie würde auch längerfristig die Ölpreise senken und täte dem Klima gut. Erstaunlich, dass keiner der großen Importstaaten bisher ein nennenswertes Einsparprogramm aufgelegt hat. Man will es sich wohl nicht mit der heimischen Mineralöl- und der Autoindustrie verscherzen. Und so bleibt die Energie- auch noch der Wirtschaftspolitik untergeordnet.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -