Impfpflicht ist kein Muss

Nach dem Karlsruher Urteil bleiben viele Baustellen in der Corona- und Gesundheitspolitik

Die Impfpflicht für Mitarbeiter von Kliniken und Pflegeheimen stellt einen tiefen Eingriff in die Grundrechte dar, der aber zum Schutz vulnerabler Gruppen zulässig ist. Das Bundesverfassungsgericht hat nun juristisch geklärt, dass der Staat das in engem Rahmen darf. Wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) daraus ableitet, dass die Impfpflicht ein Muss ist, verdreht er den Richterspruch.

Auch nach dem Urteil spräche angesichts der deutlich entspannten Infektionslage nichts gegen eine Aussetzung der Impfpflicht zumindest bis zum Herbst. Das bleibt eine rein politische Entscheidung. Und der Staat muss den Schutz vulnerabler Gruppen durch weitere Maßnahmen als die zunehmend schlechter wirkenden Impfungen herstellen, etwa durch eine Testpflicht fürs Personal.

Das Urteil könnte zu einer weiteren Schlussfolgerung führen. Karlsruhe macht deutlich, dass der Pflegeberuf mit einer ganz besonderen Verantwortung einhergeht. Wie wäre es, wenn das von den Arbeitgebern mit entsprechender Bezahlung und besseren Jobbedingungen honoriert würde?

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.