- Kommentare
- Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei
Ankaras Peitsche
Peter Steiniger zu den neuen türkischen Drohungen gegen Athen
Für Erdogans Türkei lebt es sich in der politischen Arena längst ungeniert. Rücksichtslos wird die neo-osmanische Agenda vorangetrieben. Nun lässt Ankara gegenüber dem Nato-Partner und benachbarten EU-Mitglied Griechenland groben Worten Taten folgen. Europas Torwächter am Bosporus sorgt dafür, dass wieder mehr Flüchtlinge über die dortige EU-Außengrenze zu gelangen versuchen. Die Menschen werden für eine Strafexpedition missbraucht, nachdem der griechische Premier Mitsotakis dem US-Kongress von einer Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an den expansionistischen Nachbarn abgeraten hat. Trotz des Migrationspakts mit Brüssel denkt Erdogan nicht daran, auf den Einsatz des Druckmittels ganz zu verzichten.
Als militärisch potenter Bündnispartner des Westens besitzt die Türkei reichlich Spielraum für derlei Provokationen und Erpressungsdelikte. Mit dem belarussischen Nachahmer Lukaschenko war man hier weniger gnädig. Den Preis hochtreiben soll auch die türkische Veto-Drohung gegen Finnlands und Schwedens Nato-Eintritt. Gerade angesichts des Gasstreits im Mittelmeer hat Griechenland allen Grund zur Sorge.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.