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Kinderkliniken unter Druck
Ulrike Henning über eine Schwachstelle im Krankenhaussystem
Klagen über die schlechte Ausstattung von Kinderkliniken gibt es nicht nur aktuell, sondern mindestens seit Einführung der Fallpauschalen 2003. Geht es um Wirtschaftlichkeit, hat dieser Zweig der Medizin schlechte Karten. Es gibt ähnlich komplexe Krankheitsbilder wie bei Erwachsenen, aber deutlich weniger Fälle, weil die Gruppe kleiner ist. Spezialisten werden trotzdem benötigt. Unter dem Strich heißt das: höhere Vorhaltekosten. Eine lange Geschichte haben ebenso die Diskussionen um Stationen für Frühgeborene. Die Neonatologie ist zwar erfolgreich darin, nur 400 Gramm schwere Neugeborene am Leben zu erhalten, aber diese brauchen hochqualifizierte Versorgungsteams, und das über Wochen. Ein weiteres Problem scheint die generalisierte Pflegeausbildung, die zu wenig Anreize dafür bietet, dass sich Menschen für die Kinderkrankenpflege entscheiden.
In Aussicht steht eine neue Finanzierung der Kinderheilkunde, angekündigt vom Gesundheitsminister. Genaues weiß man noch nicht. So wird es absehbar häufiger dazu kommen, dass schwerkranke Kinder Hunderte Kilometer weg von zu Hause versorgt werden müssen.
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