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Für Klartext
Ferda Ataman soll Leiterin der Antidiskriminierungsstelle beim Bund werden
Ob es für eine Mehrheit im Bundestag reichen wird? Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat Ferda Ataman am Mittwoch für den Posten der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung vorgeschlagen, das Kabinett schloss sich dem an. Doch nicht nur Unionspolitiker finden, die Journalistin sei eine »krasse Fehlbesetzung«. Auch aus den Reihen der FDP werden Bedenken formuliert. Allerdings kann die Politikwissenschaftlerin wohl mit den Stimmen der Linken rechnen.
Die 43-Jährige mit türkischen Wurzeln war bereits im Integrations- und Familienministerium Nordrhein-Westfalen und als Referatsleiterin in der Einrichtung tätig, deren Leitung sie nun übernehmen soll. Sie war Mitbegründerin des Mediendienstes Integration, der Journalisten wissenschaftliche Expertise zu den Themen Migration, Flucht und Integration bietet. Zudem ist sie Vorsitzende des Vereins Neue deutsche Medienmacher*innen. Aus Empörung über eine Polemik Atamans gegen die Aufnahme des Heimat-Begriffs in den Namen des Bundesinnenministeriums sagte der damalige Amtsinhaber Horst Seehofer 2018 seine Teilnahme am Integrationsgipfel ab, zu deren Teilnehmenden die Autorin gehörte. Es verwundert also nicht, dass der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Bundestagsgruppe, Stefan Müller, sich echauffierte: Mit Ataman werde erneut eine »linke Aktivistin in ein vom Steuerzahler alimentiertes Regierungsamt gehoben«, die bisher vor allem »mit verbalen Ausfällen gegenüber Menschen ohne Migrationshintergrund« aufgefallen sei. Damit spielt er offenbar auf eine Kolumne der Nürnbergerin an, in der sie 2020 die oft von Menschen mit Migrationsgeschichte für »Germanennachfahren« genutzten Bezeichnungen »Kartoffel« und »Alman« verteidigte. Betroffene von Benachteiligungen aufgrund von Herkunft, Religion, Identität oder Behinderung dürften dagegen mit Ataman eine engagierte Kämpferin für ihre Gleichstellung bekommen.
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