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Frankreichs Linke vergeigt Chance
Peter Steiniger zu den Absagen an eine gemeinsame Nupes-Fraktion
Marine Le Pen wird als Fraktionschefin des rechtsextremen Rassemblement National in Frankreichs neuer Nationalversammlung an der Spitze der stärksten Oppositionskraft stehen. Dabei konnte nach der Wahl am Sonntag das Linksbündnis Nupes berechtigt Anspruch auf diese Rolle erheben. Doch Sozialisten, Kommunistische Partei wie auch die Grünen haben den Vorschlag von Jean-Luc Mélenchon, nach der Kampagne auch parlamentarisch die Kräfte in einem Block zu bündeln, umgehend verworfen. Die drei Partner fürchten die Übermacht von Mélenchons erfolgreicherer Bewegung La France insoumise in einer solchen Konstellation. Sie wollen, dass die ideologischen Differenzen sichtbar bleiben, im Parlament das eigene Aushängeschild ihres Profils. Eigeninteresse trifft auf fehlendes Selbstvertrauen. Für die zwei Traditionsparteien – nur noch ein Schatten alter Größe – und die finanziell klammen Grünen war die Allianz eben vor allem auch eine Absicherung. Die Nupes-Kampagne gab einem linken Projekt auf der Basis gemeinsamer Nenner Auftrieb. Das ist nicht versenkt, doch die Absagen an Mélenchon sind der Verzicht auf eine wichtige Trumpfkarte.
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