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Der Krieg der anderen
Martin Ling über die Distanz der Schwellenländer zu den G7
Der gewünschte klare Schulterschluss bleibt aus. Die nach Elmau zum G7-Gipfel geladenen Schwellenlländer Indonesien, Indien, Senegal, Südafrika und Argentinien sind zwar keine Befürworter des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Freilich bleibt es ein Wunschtraum, dass sie sich so entschieden auf der Seite des Westens positionieren, wie es die G7 gerne hätten. Ihrer von den Pandemiefolgen gebeutelten Bevölkerung auch noch die Kosten der Rückwirkung von direkten Sanktionen gegen Russland offensiv aufzubürden, ist jenseits des Zumutbaren.
So will der argentinische Mitte-links-Präsident Alberto Fernández, dass alles dafür getan wird, den unmoralischen Krieg zu beenden. Hinzu kommt, dass unter anderem der Export von Zitronen und Mandarinen nach Russland massiv erschwert wird. Das ist einer von vielen Handels-Kollateralschäden des Krieges, für die Länder des Globalen Südens nicht entschädigt werden. Viele afrikanische Staaten bezogen Getreide überwiegend aus Russland und der Ukraine, dazu Sonnenblumenöl. Sie schauen jetzt ins Leere oder sind mit astronomischen Preissteigerungen konfrontiert.
Die Corona-Pandemie hat im Globalen Süden weiter Vorbehalte gegen den Westen wachsen lassen. Während China und Russland aus strategisch-solidarischen Gründen ihre Impfstoffe billig exportierten oder verschenkten, beharrten die G7 auch nach eingestrichenen Milliardengewinnen weiter auf dem Patentschutz für Biontech, Moderna und Co. Indien, Senegal und Südafrika hatten sich im Weltsicherheitsrat enthalten, als Russlands Krieg verurteilt wurde. Eher nicht aus Überzeugung, sondern weil wieder einmal gilt: Unsere Opfer zählen nicht. Der G7-Gipfel wird daran nichts ändern.
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