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Vabanquespiel mit Gas
Die EU-Pläne zur künftigen Taxonomie sind scheinheilig und finanziell riskant
Die große Politik ist schon ein merkwürdig Ding: Hektisch versuchen die EU-Staaten seit Wochen, unabhängig von (russischem) Erdgas zu werden. Doch in der Europäischen Union werden neu zu bauende Gaskraftwerke ab 2023 mit dem Siegel der Nachhaltigkeit versehen, um Investoren zu locken. Das ist nicht nur mit Blick auf den Klimaschutz ein schlimmes Signal, sondern angesichts der anhaltenden Knappheiten am Markt auch noch ein finanzielles Vabanquespiel. Wenn die zusätzlichen Gaskraftwerke nicht rentabel betrieben werden können, – werden die Investoren dann mit öffentlichen Milliardensummen gerettet, wie demnächst wohl der Großimporteur Uniper? Denn dass die neuen Anlagen in absehbarer Zeit mit grünem Wasserstoff betrieben werden können, wie die Taxonomie-Befürworter behaupten, ist so gut wie ausgeschlossen.
Wie bei der ebenfalls als nachhaltig taxierten Atomkraft gilt beim Gas: Private wie öffentliche Gelder müssen dringend in wirklich CO2-freie Alternativen gelenkt werden, um den Verbrauch der fossilen Energiequellen zeitnah drastisch reduzieren zu können. Auf anderem Wege werden eben auch Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit nicht zu schaffen sein.
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