Essen oder Tampons

Birthe Berghöfer über den Kampf gegen Periodenarmut

Fast 2400 Euro – so viel geben Personen laut Statista durchschnittlich für Menstruationsprodukte wie Tampons und Binden aus. Hinzu kamen fast 700 Euro für Schmerztabletten, die für viele während der Periode unverzichtbar sind. Es sind Kosten, die für manche Betroffene eine enorme Belastung bedeuten und Ausgaben, die durch den Hartz-IV-Regelsatz von 2,63 Euro für »andere Dienstleistungen für die Körperpflege« nicht abgedeckt werden. Zahlreiche Menschen in Deutschland erleben also Periodenarmut.

Schottland zeigt nun, wie man politisch dagegen vorgehen kann: Am Montag ist ein Gesetz in Kraft getreten, das Bildungs- und städtische Einrichtungen verpflichtet, kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung zu stellen. »Wir sind stolz, die erste nationale Regierung der Welt zu sein, die diesen Schritt geht«, sagte die Ministerin für soziale Gerechtigkeit, Shona Robison. Es ist ein wichtiger Schritt, den man sich in Deutschland zum Vorbild nehmen sollte. Insbesondere die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise dürften sich auch auf die Periodenarmut auswirken. Aber es darf nicht sein, dass sich jemand aus finanziellen Gründen zwischen Essen oder einem Tampon entscheiden muss.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.