- Kommentare
- Taiwan
In der Aufrüstungsfalle
Ramon Schack über das militärische Säbelrasseln um Taiwan
Fast klingt es wie eine selbsterfüllende Prophezeiung: Je mehr die politischen Spannungen eskalieren, umso mehr wird in die Rüstung investiert. Unter dem wachsenden militärischen Druck der geopolitischen Gemengelage plant Taiwan eine massive Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr um 13,9 Prozent. Wer von diesem Wahnsinn profitiert, ist klar: die internationale Rüstungsindustrie.
Die Spannungen zwischen China und Taiwan erreichten kürzlich einen Höhepunkt, als die Vorsitzende des US-amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Taiwan besuchte. Dieses geschah im Rahmen von Washingtons Eindämmungsstrategie gegenüber Peking. Diplomatische Kanäle und der Verhandlungsweg scheinen stillgelegt. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger umschrieb diesen Zustand in einem Interview mit dem »Wall Street Journal« kürzlich so: Washington lehne traditionelle Diplomatie ab, habe keinen großen Staatsführer mehr und der US-Außenpolitik fehle es gefährlich an strategischer Zielsetzung. Die Ereignisse rund um Taiwan und in Ostasien scheinen Kissinger recht zu geben.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!