Verantwortungslose Egotrips

Jana Frielinghaus über den desaströsen Zustand der Linkspartei

Erinnert sich noch irgendjemand in der Linken an die Worte von Janine Wissler auf dem Parteitag Ende Juni? »Wir haben die verdammte Verpflichtung, diese Partei zusammenzuhalten – in Verantwortung für die Menschen, die Hoffnung in uns setzen«, mahnte sie. Doch etliche prominente Genossen haben sich seither pausenlos weiter nur mit ihren eigenen Positionen profiliert.

Auch wenn mancher Parteitagsbeschluss durchaus diskutabel ist: Diese Egotrips treiben Die Linke endgültig in den Abgrund. Und das ist schlicht verantwortungslos in Zeiten von Energiekrise, Krieg und beispielloser Aufrüstung zulasten der ärmeren Hälfte der Bevölkerung. Am Zustand der Partei haben Leute wie Sahra Wagenknecht mit der Diffamierung der Parteispitze indes ebenso ihre Aktie wie jene, die wie Bodo Ramelow in ihre Richtung öffentlich völlig deplatzierte Vergleiche anstellen – und, ebenso an Parteibeschlüssen vorbei, für Waffenlieferungen an die Ukraine plädieren. Und wer Wagenknecht mit Manövern wie der Ein- und Ausladung zu einer Montagsdemo aus der Partei treiben will, bestätigt nur deren Ruf als Intrigantenstadel.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!