- Kommentare
- Kämpfe im Südkaukasus
Blankoscheck für Alijew
Peter Steiniger zu Aserbaidschans neuer Attacke auf Armenien
Von wegen irgendwie eskalierende Spannungen: Aserbaidschan hat mit Angriffen im Grenzgebiet auf Armenien bewusst erneut die militärische Karte gezogen. Vorbild ist das Vorgehen des Bruder- und Nato-Staats Türkei in Nordsyrien. Baku will die Gunst der Stunde nutzen und nach der Eroberung großer Teile Bergkarabachs vor zwei Jahren weitere Tatsachen schaffen. Präsident Alijew glaubt, Jerewans alternativlosen Verbündeten Russland angesichts der Rückschläge im Ukrainekrieg auf dem falschen Bein zu erwischen. An einem Bündnisfall ist Moskau nicht gelegen. Zumal die Russen mit allen Seiten in der Region im Geschäft sind.
Vor dem Westen hat Aserbaidschans autokratischer Herrscher ohnehin null Bammel. Die Appelle aus Brüssel nach Waffenruhe und diplomatischen Verhandlungen klingen pflichtschuldig, sind unscharf adressiert. Dieser Aggressor kann weiter darauf bauen, mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Schließlich hat die EU gerade erst – Menschenrechtsrhetorik hin oder her – mit den Oligarchen von Baku eine Ausweitung der Gaslieferungen vereinbart. Solche Werte gehen vor. Die EU-Sanktionspolitik gegen Russland macht das nicht glaubwürdiger.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.