Werbung

Pakistan leidet weiter unter der Flutkatastrophe

Die Überschwemmungen in Pakistan führen voraussichtlich zu Ernährungsunsicherheit und einer Zunahme der Gewalt gegen Frauen

  • Lesedauer: 3 Min.

Für Pakistan sind weiterhin schwere Regenfälle vorhergesagt. Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) warnt vor den zu erwartenden wirtschaftlichen Verlusten, die wahrscheinlich zu Ernährungsunsicherheit und einer Zunahme der Gewalt gegen Frauen führen. Aufgrund der Zerstörungen durch die Überschwemmungen wird ein wirtschaftlicher Verlust in Höhe von 12,5 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Die Inflation könnte bis Jahresende einen Rekordwert von 30 Prozent erreichen.

In den letzten Wochen hätten mehr als ein Drittel Pakistans unter Wasser gestanden, über 3,6 Millionen Hektar Ernten seien zerstört und über 750 000 Stück Vieh getötet worden, so das IRC. Wirtschaftsexpert*innen zufolge dürfte das gesamte Ausmaß der Schäden und Verluste noch viel höher liegen. »Der verheerende Schaden für Pakistan darf nicht unterschätzt werden«, sagt Schabnam Baloch, IRC-Landesdirektorin für Pakistan. »Landwirtschaft und Viehzucht sind die einzigen Einkommensquellen für Gemeinden im ganzen Land, und Millionen von Familien laufen Gefahr, bei schrumpfendem Bruttoinlandsprodukt allein auf humanitäre Hilfe angewiesen zu sein.«

Im ganzen Land herrsche Verzweiflung. In nächster Zeit würden die Familien wahrscheinlich hungern, da es keine Arbeitsplätze mehr gebe und sie sich keine Lebensmittel leisten könnten, so Baloch weiter. Besonders Frauen und Mädchen seien in Krisenzeiten einem erhöhten Risiko von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt, vor allem weil der Druck auf die Haushalte steige, Einkommen zu erzielen und Lebensmittel und lebenswichtige Haushaltsgüter zu beschaffen. IRC und Partnerorganisationen registrierten eine zunehmende Anzahl an Berichten über sexuelle Belästigung und Übergriffe in den Provinzen Sindh, Belutschistan und Khyber Pakhtunkhwa.

»Der Verlust von Ackerland und Landwirtschaft wird in den kommenden Monaten und Jahren zu spüren sein. Die humanitäre Hilfe muss in vollem Umfang weiter finanziert werden, damit die Menschen in Pakistan die besten Chancen haben, ihr Leben wieder aufzubauen«, fordert Baloch. Nach den jüngsten Bedarfsermittlungen von IRC und Partnerorganisationen benötigen die Menschen dringend Nahrungsmittel, Trinkwasser, Unterkünfte, medizinische Versorgung und Hygieneartikel. Angesichts der Flutkatastrophe fordert die Uno die EU-Staaten zum Verzicht auf fossile Brennstoffe auf. Die Klimakrise lasse »keinen Platz für ein Zurückweichen«, sagte die stellvertretende UN-Kommissarin für Menschenrechte, Nada Al-Naschif, am Montag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf. »Wie viele Tragödien dieser Art brauchen wir noch, bevor uns die Not des Augenblicks zum Handeln bringt?« csa

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.