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Mehr als vier Stunden
Sebastian Weiermann über verlorene Zeit in der Flutnacht
134 Menschen sind bei der Flutkatastrophe im Ahrtal gestorben. Eines der schrecklichsten Ereignisse spielte sich spät in der Nacht zwischen 2:30 und 3 Uhr in Sinzig ganz am unteren Ende der Ahr ab. Zwölf Menschen mit geistiger Behinderung starben in einer Einrichtung der Lebenshilfe. Sie konnten sich nicht selber retten.
Mehr als vier Stunden zuvor war ein Polizeihubschrauber bei einem Erkundungsflug an der oberen Ahr unterwegs. Die jetzt veröffentlichten Bilder zeigen dort schon eine katastrophale Situation. Handlungen haben sich daraus offenbar nicht ergeben. Die Warnungen wurden nicht verstärkt, keine Maßnahmen ergriffen, um besonders gefährdete Menschen wie die in Sinzig zu schützen.
Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz, hält das nicht für einen Rücktrittsgrund. Das ist beschämend. Er wälzt die Verantwortung auf den Kreis, der auch Fehler gemacht hat, ab und duckt sich weg. Es bleibt die dröhnende Frage, was möglich gewesen wäre, wenn die Behörden die Zeit genutzt und für Warnungen und Hilfe gesorgt hätten.
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