Dialog statt Shitstorm

Ob in der Linken die Fähigkeit und Bereitschaft zum Dialog noch da ist, bleibt abzuwarten

Die Krise der Linken will und will nicht aufhören. Nach dem desaströsen Ergebnis der Landtagswahl in Niedersachsen versuchen sich erneut viele Genossinnen und Genossen in den sozialen Medien an Ursachenforschung und Analyse. Dabei sehen die einen zusammen mit Sahra Wagenknecht die Entfernung von den Problemen der »einfachen« Leute, Abgehobenheit und Anbiedern an SPD und Grüne als ursächlich für den Niedergang der Partei an. Die anderen wiederum machen vor allem die stete Präsenz der ehemaligen Vorsitzenden der Linksfraktion und damit ihrer Positionen in den Medien dafür verantwortlich. Der Witz: Beide Seiten haben recht, aber nur zum Teil.

Folglich bleibt nur ein Ausweg: Die Aktiven verschiedener Strömungen müssen wieder miteinander ins Gespräch kommen, statt übereinander zu reden. Sie müssen Argumente der anderen anhören statt einander mit Invektiven wie »autoritäre Lifestyle-Linke« einerseits und »nationalistisch-rechtsoffene Putinversteher« andererseits zu überschütten. Denn beide Pauschalurteile stimmen nur in wenigen Einzelfällen. Ob die Fähigkeit und Bereitschaft zum Dialog noch da ist, bleibt abzuwarten.

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