Kartoffelköppe als Messerstecher

Christian Klemm über einen Doppelmord in Ludwigshafen

Seit mehr als 30 Jahren herrschen Krieg und Chaos in Somalia. Die Einwohner sind bettelarm, viele von ihnen leiden an Hunger. Es ist also mehr als verständlich, dass Menschen das Land am Horn von Afrika verlassen, schon des Überlebens Willen. Wenn nun einer von ihnen in Ludwigshafen zwei Menschen mit einem Messer oder einer Machete tötet, dann ist klar, was passiert: »Besorgte Bürger« holen das Märchen vom »Messermigranten« wieder aus der Mottenkiste. Verschwiegen wird, dass Deutsche ohne Migrationshintergrund sich zuletzt ebenso verhalten haben. Und dabei musste nicht der Gartenzwerg im Vorgarten dran glauben.

Im September ist eine Frau im nordfriesischen Husum von ihrem getrennt lebenden Ehemann erstochen worden. Erst am Dienstag hat vor dem Landgericht Neubrandenburg ein Prozess gegen einen Rentner begonnen, der seinen Nachbarn mit einer Machete attackiert haben soll. Bereits im Mai 2020 hat ein Mann aus Rostock seinen Freund mit einer Machete getötet. Diese Vorfälle sollte man im Hinterkopf behalten, wenn die »Integrationsdebatte« wieder in die falsche Richtung läuft.

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