Schmutzige Provokation

Daniel Lücking zur atomverseuchten Propaganda

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Mit Propaganda wird im Krieg der Angstknopf gedrückt. Während der russische Angriffskrieg ins Stocken geraten scheint und sich die Kriegsstrategen mal mehr, mal weniger deutlich in der Defensive befinden, wenn ukrainische Truppen Gebietsgewinne erzielen, müssen Erfolge an anderen Fronten her. Dabei taugt geheimdienstgestützte Propaganda von nuklear angereicherten, zynischerweise sogenannten »schmutzigen Bomben«, nicht nur zur Drohung in Richtung Westen. Die russische Bevölkerung muss kriegsbereit gehalten werden und braucht die implizierte Rückversicherung, russische Bomben seien natürlich das Gegenteil von schmutzig.

Auswirkungen solcher Propaganda sind kaum vorhersehbar. Seit der Lüge von getöteten Babies aus kuwaitischen Brutkästen und den behaupteten Massenvernichtungswaffen im Irak – beides vor den Vereinten Nationen zum Anheizen der Kriegsbefürwortung genutzt – ist klar, wie weitreichend die Folgen solcher Propagandakonstrukte sind. Es bleibt zu hoffen, dass es beim Einsatz nuklearer Mittel nicht ähnlich ist, denn Propaganda war eben oft genug Vorbote schwerwiegender Angriffe.

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