- Kommentare
- Machtwechsel in Brasilien
Kritische Phase für Brasilien
Peter Steiniger zum Kampf der Bolsonaristen gegen Lulas Wahlsieg
Erst am Neujahrstag ist die Ära von Jair Bolsonaro endgültig vorbei. Dann erlebt der gewählte Präsident Lula da Silva von der Arbeiterpartei seine dritte Amtseinführung. Radikale Anhänger des ultrarechten Wahlverlierers wollen das um jeden Preis verhindern. Sie stiften Chaos und fordern ein Eingreifen des Militärs zur Wiederherstellung »von Recht und Ordnung« in Brasilien. Nachdem die Polizei von Richtern zum Handeln gezwungen wurde und sich die Lage zwischenzeitlich beruhigt hatte, sind die Proteste hier und da nun wieder aufgeflammt. Die Straßenblockaden der Bolsonaristen sind gewalttätiger geworden, es fielen bereits Schüsse. Zwar ist der abgewählte Präsident seit Ende Oktober im Mauseloch verschwunden, seine Propagandamaschine aber läuft weiter.
Doch anders als in den USA war Brasiliens Wahl eine direkte mit schnellem Resultat. So gelang es Bolsonaro nicht, wirklich daran zu rütteln. Einen Putsch des Militärs – der das Land international isolieren würde – konnte sich der tropische Trump-Imitator abschminken. Auch ein Volksaufstand in Gelb-Grün ist nicht in Sicht. Für die innere Sicherheit bleiben die rechten Umtriebe dennoch eine ernste Gefahr.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.