Umstürzler

Dem US-Rechtsextremisten Stewart Rhodes droht eine lange Haftstrafe

Mit seinen Spießgesellen wollte Stewart Rhodes für Donald Trump die angeblich gestohlene Wahl im Handstreich zurückholen. Ein Gericht in der US-Hauptstadt Washington kam nun zu dem Urteil, dass der Gründer der rechtsextremen Miliz Oath Keepers nicht von ungefähr an der Erstürmung des Kapitols durch einen Trumpisten-Mob im Januar 2021 beteiligt war. Es sprach Rhodes und die Anführerin des Miliz-Ablegers in Florida, Kelly Meggs, wegen »aufrührerischer Verschwörung« schuldig. Für den besonders schweren Straftatbestand drohen die bisher härtesten gegen Kapitol-Angreifer verhängten Strafen. Für bis zu 20 Jahre könnte Rhodes hinter Gitter wandern. Das Gericht stützt sich bei seinem Urteil auf Beweise dafür, dass die Oath Keepers-Waffennarren mit Paranoia vor einer sozialistischen Unterwanderung des Landes beim Washingtoner Coup planmäßig und koordiniert handelten und einen Umsturz herbeiführen wollten. Rhodes hat in den Augen des Gerichts das glatte Gegenteil von dem praktiziert, was ihn und seine »Eidwächter« vorgeblich umtreibt: die US-Verfassung vor ihren Feinden zu schützen.

Der 67-Jährige, der eine Augenklappe trägt, seit er mit der eigenen Waffe mal nicht aufgepasst hat, ist der Sohn eines Marines aus Kalifornien. Auch ihn hatte es zunächst zum Militär gezogen, aber nach einer Verletzung musste der Fallschirmjäger aus dem Dienst ausscheiden. Von 2001 bis 2004 absolvierte Rhodes ein Studium an der juristischen Fakultät der Yale-Universität, arbeitete anschließend bei Gericht und als Rechtsanwalt. Ende 2015 verlor er seine Zulassung wegen Verstößen gegen den Berufskodex. Im März 2009, kurz nach Beginn der Präsidentschaft des Demokraten Barack Obama, hatte Rhodes die Oath Keepers gegründet. Er ist eines der bekanntesten Gesichter der gegen die Regierung verschworenen Milizenbewegung in den USA. Nun bekommt Rhodes zu spüren, dass auch über ihm das Gesetz steht.

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