Mordwerkzeuge für den Weltkrieg

Peter Steiniger über die neue fatale Ära ungebremster Hochrüstung

Während der Krieg in der Ukraine anhält und die Gefahr seiner Eskalation längst nicht gebannt ist, werden in aller Öffentlichkeit bereits die kommenden Kriege vorbereitet – auf der ideologischen Ebene ebenso wie materiell. Der Jahresbericht des Stockholmer Instituts für Friedensforschung für 2021 belegt, dass die Rüstungsschmieden auf Hochtouren laufen. Bereits zum siebten Mal in Folge haben die weltweit führenden Konzerne ihre Umsätze gesteigert. Ohne die aus der Corona-Zeit resultierenden Lieferkettenprobleme hätten sie sogar noch bessere Zahlen geschrieben. Der Machtpoker der Blöcke vergeudet Ressourcen, die für die Eindämmung von sozialen und Umweltkrisen dringend nötig wären. Die Aussichten der Branche sind auch im Westen rosig: Die gewaltigen Waffenlieferungen an die Ukraine schaffen neue Nachfrage und das Schlachtfeld ist auch eine große Rüstungsmesse.

Nicht wie zuletzt auf der Stelle werden die 40 US-Unternehmen treten, die bei Sipri das Feld der Profiteure des Todes anführen. Allein für den gerade mit einem großen Event vorgestellten neuen Tarnkappenbomber B-21 Raider des Herstellers Northrop Grumman will das Weiße Haus in den kommenden Jahrzehnten mehr als 200 Milliarden Dollar locker machen. Während fast die Hälfte der Weltbevölkerung weniger als 6 Dollar am Tag zum Leben hat, werden die USA für jedes Exemplar des weltweit ersten Hightech-Bombers der sechsten Generation 700 Millionen ausgeben. Das atomar bestückbare neue Rückgrat der US-Luftwaffe dient nicht der Verteidigung, sondern soll den ungestraften Angriff an jedem Ort weltweit ermöglichen. Es ist ein weiterer Knüppel des Weltpolizisten zur Durchsetzung unilateraler Dominanz.

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