Durch Luxus zum reichsten Mann der Welt

Der Franzose Bernard Arnault verweist Elon Musk auf der Liste der reichsten Männer der Welt auf Platz zwei

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ein Europäer der reichste Mann der Welt war. Gefühlt war es ein Fugger oder Medici. Nun ist es laut »Bloomberg Billionaires« und »Forbes« der Franzose Bernard Arnault. Er schubst damit Tech-Milliardär und Tesla-Gründer Elon Musk vom Thron. Mit einem Vermögen von 170,8 Milliarden Dollar (etwa 160,6 Milliarden Euro) hat der 73-jährige Familienpatriarch Arnault nicht nur rund sieben Milliarden Dollar mehr auf dem Konto als Musk. Er ist vor allem auch nicht als unsympatistischste Person auf der Welt bekannt.

Arnault hat nicht aus purem Geltungsdrang für 44 Milliarden US-Dollar Twitter gekauft, das er für rechte Trolle öffnet und auch ansonsten zugrunde richtet. Als ein Unterstützer von Frankreichs Präsident Macron bei dessen erster Wahl 2017 ist er politisch eher unauffällig. Seine Drohung, notfalls Frankreich zu verlassen, als in dem Land die Einführung einer Reichensteuer von 75 Prozent diskutiert wurde, dürfte wohl im Rahmen dessen liegen, was man in Sachen Egoismus von Superreichen erwarten kann. Im Gegensatz zu Musk muss er sich auch nicht ins All schießen lassen, um mit seinem Reichtum zu protzen. Als Statussymbol reichen Arnault so etwas wie eine über 100 Meter lange Yacht, eine Kunstsammlung mit Werken von Pablo Picasso und Andy Warhol sowie eine Miteigentümerschaft eines berühmten Spitzenweingutes. Was man halt so hat als Milliardär alter Schule.

Arnault legt nicht nur sein Geld in Statussymbolen an, er macht es auch damit. Zunächst vertickte er Ferienwohnungen an der Côte d’Azur. Dann stieg er in den 1980er Jahren in das Geschäft mit Luxusartikeln ein. Mittlerweile ist er Vorstand und größter Anteilseigner des französischen Luxuskonzerns LVMH, zu dem Marken wie Dior, Louis Vuitton und Moët & Chandon gehören. Den Superreichen der Welt kann es in Zeiten multipler Krisen also nicht schlecht gehen, wenn sie ihren Ausstatter zum reichsten Mann der Welt machen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.